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Verwendung des cobra
® Systems
DYNAMISCHE BRUCHSICHERUNG:
Um einen Abbruch durch schwingungsbedingte
Überdehnung zu verhindern, bauen Sie cobra mit
Ruckdämpfer als dynamische Bruchsicherung ein.
Dadurch werden die natürlichen Schwingungen
der Krone nicht behindert, aber Lastspitzen, die
bei starken Böen entstehen, weich gedämpft. Das
Kronensicherungssystem sollten Sie verhältnismäßig
schwach dimensionieren. Denn je höher die System-
bruchlast, desto weniger flexibel ist das System und
desto stärker sind die Lastspitzen bei auftretenden
Fangstößen.
STATISCHE BRUCHSICHERUNG:
Ist die Verzweigung vorgeschädigt (z.B. Rissbildung),
dann empfehlen wir den Einbau einer cobra Kronen-
sicherung ohne Ruckdämpfer oder das speziell für
diesen Zweck entwickelte dehnungsarme cobra
ultrastatic, um eine statische Bruchsicherung einzu-
bauen. Diese verhindert dann durch Ruhigstellung
der kritischen Stelle das weitere Öffnen des Risses
und damit den Abbruch des Astes.
TRAG-/HALTESICHERUNG:
Wenn Sie aus verkehrsicherungstechnischen Grün-
den gewährleisten wollen, dass bei einem Abbruch
der Ast nicht auf den Boden hinabstürzt, dann bauen
Sie eine sogenannte statische Trag-/Haltesicherung
ein. Dazu montieren Sie eine cobra Kronensicherung
ohne Ruckdämpfer oder cobra ultrastatic möglichst
vertikal. Dadurch hängt der gesicherte Ast unmittel-
bar nach dem Bruch im Seil und es kommt nur zu
einer seildehnungsbedingten Beschleunigung und
damit zu einem sehr geringen bis gar keinem Fang-
stoß. Seil und Ankerpunkt müssen in der Lage sein,
das Astgewicht zu halten.
Einbauregeln nach ZTV-Baumpflege
DYNAMISCHE BRUCHSICHERUNG:
Bauen Sie eine dynamische cobra Bruchsicherung
in mindestens in 2/3 der Länge des zu sichernden
Astes ein, um die auftretenden Kräfte optimal zu
vermindern. Denn dort liegt bei Windbelastungen in
etwa der Lastschwerpunkt. Die auftretenden Hebel-
kräfte werden so möglichst gering gehalten und eine
niedrige Seilbelastung erreicht. Dadurch erzielen
Sie mit einer möglichst niedrigen Systembruchlast
(siehe Bruchlasttabelle auf S. 13) ein optimales,
dynamisches Verhalten des Systems und können so
die gesicherten Kronenteile vor Überdehnung und
einem Bruch bewahren. Ein tieferer Einbau erfordert
eine höhere Dimensionierung. Bauen Sie cobra Ver-
bindungen im Sommer ohne Spannung und Durch-
hang ein. Im Winter sollte cobra leicht durchhängend
(max. 10% der Länge) eingebaut werden, damit im
Sommer keine Dauerlast auftritt.
STATISCHE BRUCHSICHERUNG:
Eine statische Bruchsicherung bauen Sie aus den
gleichen Gründen wie die dynamische Bruchsiche-
rung in mindestens 2/3 der Länge des zu sichern-
den Baumteils ein. Jedoch ist in diesem Fall eine
Dehnfähigkeit unerwünscht, da sich ein vorhandener
Riss durch Bewegungen weiter vergrößern kann. Für
statische Bruchsicherungen gelten gemäß der ZTV
Baumpflege daher die zweifachen Werte der Bruch-
lasttabelle (siehe Seite 13).
EINSATZDAUER
In sensiblen Bereichen, z.B. an Hauptstrassen, ist
eine dauerhaft Risikominimierung sinnvoll. Ein be-
fristeter Einsatz kann dazu dienen, nach einem Scha-
densfall, z.B. nach Freistellung, Zeit zu gewinnen,
bis sich der Defekt und die Reaktion des Baumes
besser abschätzen lassen.
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